Rentner in der Krankenversicherung | Informationen 2024
Rentner in der Krankenversicherung / PKV und GKV Vergleich
Wer während seines aktiven Arbeitslebens in die private Krankenversicherung wechselt, hat auch als Rentner keine Möglichkeit, wieder in die gesetzliche Krankenkasse zurück zu gehen.
Viele Menschen fragen sich aber, ob die Beiträge in der privaten Krankenversicherung auch für Rentner noch bezahlbar sind. Nicht nur die gesetzlichen Krankenkassen haben unter der Kostenexplosion im Gesundheitswesen zu leiden, sondern auch die privaten Krankenversicherer bekommen die Folgen zu spüren.
Es sind nicht nur die angehobenen Gehälter der Beschäftigten im Gesundheitswesen, die für höhere Kosten sorgen, sondern vor allem moderne Medikamente und hochtechnisierte Operationsverfahren, die mit hohen Kosten verbunden sind.
Damit speziell für Rentner, die im Allgemeinen einen höheren Bedarf an medizinischen Behandlungen haben, die Beiträge in der privaten Krankenversicherung bezahlbar bleiben, errechnen die Versicherer die Beiträge vorausschauend.
Schon in jungen Jahren bilden Mitglieder in der privaten Krankenversicherung Altersrückstellungen, die im Alter für die Entlastung der Beiträge sorgen. Aber es gibt auch gesetzliche Vorschriften, durch die private Versicherer verpflichtet sind, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Krankenversicherung im Alter – Beitragsentlastung durch Altersrückstellungen
Es ist ein zentrales Kriterium in der privaten Krankenversicherung, dass Altersrückstellungen gebildet werden müssen, um auf diese Weise hohe Kosten im Alter durch ein intelligentes Kalkulationssystem auszugleichen.
Die erhöhten Beiträge im jungen Lebensalter dürfen die Krankenversicherungen aber nicht einfach unter ihren Einnahmen verbuchen, sondern sind gesetzlich dazu verpflichtet, sie verzinslich anzulegen. Die daraus resultierenden Zinsen werden für die Beitragsentlastung im Alter eingesetzt.
Der Zuschlag, den jüngere Mitglieder in der privaten Krankenversicherung zu entrichten haben, beträgt seit dem Jahr 2000 zehn Prozent zum üblichen Versicherungsbeitrag. Zwischen dem 21. und dem 60. Lebensjahr wird dieser Zuschlag für den Versicherten kostenfrei so angelegt, dass er gut verzinst wird und ab dem 65. Lebensjahr mit allen Zinseinnahmen zur Verfügung steht.
Beitragserhöhungen aufgrund des höheren Lebensalters, die insbesondere durch das verringerte Einkommen im Rentenalter zu einer zusätzlichen Belastung führen könnten, werden dadurch vermieden.
Angestellte, die Mitglieder in der privaten Krankenversicherung sind, erhalten von ihrem Arbeitgeber auch einen Zuschuss zu dem Zuschlag für die Altersrückstellung.
Rentner in der PKV – Formen der Beitragsentlastung im Alter
Es gibt über die Altersrückstellungen hinaus verschiedene Möglichkeiten, wie die private Krankenversicherung für eine Beitragsentlastung im Rentenalter sorgen kann. Durch Beitragsentlastungsprogramme wird ein weiterer Zuschlag im jungen Lebensalter geleistet, der sogar eine Beitragssenkung im Rentenalter ermöglicht. Selbst ein solcher Zuschlag kann unter Umständen vom Arbeitgeber bezuschusst werden.
Eine andere Möglichkeit, den Beitrag im Rentenalter gering zu halten besteht darin, die Leistungen des Versicherers zu reduzieren, indem zum Beispiel ein höherer Eigenanteil für bestimmte Behandlungen vereinbart wird.
Aber auch ein Verzicht auf die freie Arztwahl im Krankenhaus oder den Anspruch auf ein Ein- oder Zweibettzimmer kann im Alter die Kosten senken.
Rentner – Private Krankenversicherung – Basistarif
Letztendlich haben Rentner in der privaten Krankenversicherung die Möglichkeit, ihren Versicherungsschutz auf den Basistarif zu reduzieren. Sie erhalten damit denselben Versicherungsschutz, wie jedes Mitglied einer gesetzlichen Krankenversicherung und zahlen dadurch deutlich niedrigere Beiträge.
Insgesamt sind all diese Maßnahmen geeignet, im Rentenalter, wenn das Einkommen unter Umständen deutlich sinken kann, die Beiträge zur privaten Krankenversicherung in einem moderaten Rahmen zu halten.
Während Mitglieder in der gesetzlichen Krankenversicherung jedoch jederzeit durch steigende Kosten im Gesundheitswesen geringere Versicherungsleistungen in Kauf nehmen müssen, besteht in der privaten Krankenversicherung durch das angewandte Kapitaldeckungsverfahren eine Leistungssicherheit auch im Alter.
Wer schreibt hier?
Autor: Holger Vogt
Holger ist seit vielen Jahren im Bereich der Krankenversicherung tätig und befasst sich insbesondere mit den Unterschieden zwischen privater und gesetzlicher Krankenversicherung. Seine Schwerpunkte sind: Private Krankenvollversicherung, private Krankenzusatzversicherungen (u.a. Zahnzusatzversicherung, Krankenhausversicherung, Krankentagegeld), gesetzliche Krankenkassen und Pflegeversicherung.
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