Ist die Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll? Hinweise 2024

Ist die BU (Berufsunfähigkeitsversicherung) wirklich wichtig?
Ist die BU (Berufsunfähigkeitsversicherung) wirklich sinnvoll?

Ist die Berufsunfähigkeitsversicherung wirklich wichtig?

Die Frage nach der Notwendigkeit einer Berufsunfähigkeitsversicherung beantwortet sich allein durch einige statistische Angaben. Jeder vierte Berufstätige ist einmal in seinem Leben von einer Berufsunfähigkeit betroffen.

Eine weitere wichtige Angabe der Statistik sind die Erkrankungen, die zur Berufsunfähigkeit führen, denn es sind nicht etwa besondere, berufsbedingte Belastungen, sondern Krankheiten, die jeden treffen können.

Psychische Erkrankungen, Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und solche des Bewegungsapparats führen in den meisten Fällen dazu, dass der Beruf nicht mehr ausgeübt werden kann.

Wer berufsunfähig ist, ist nicht mehr in der Lage, sein gewohntes Arbeitseinkommen zu erzielen. Bis zur Feststellung der Berufsunfähigkeit zahlt die Krankenversicherung bis zu einer Dauer von 18 Monaten Krankengeld, aber danach kann es zum vollständigen Einkommens-Ausfall kommen, denn die gesetzliche Rentenversicherung erkennt eine Berufsunfähigkeit als Rentengrund nicht mehr an.

Statistiken zur Berufsunfähigkeit

In jedem Jahr sind rund 350.000 berufstätige Menschen von der Berufsunfähigkeit betroffen und nur wenige von ihnen erhalten aufgrund einer vollständigen Erwerbsunfähigkeit überhaupt eine Rente. Diese fällt jedoch in der Regel nur gering aus, da meist nur wenige Beitragsjahre auf dem Rentenkonto verzeichnet werden können.

Berufsunfähigkeit kann plötzlich und unvorhersehbar eintreten, durch einen Unfall am Arbeitsplatz oder in der Freizeit, aber auch durch eine plötzlich auftretende Erkrankung.

Als Arbeitnehmer steht man dann unerwartet einer existenzgefährdenden Situation gegenüber, denn der gewohnte Lebensstandard lässt sich ohne das gewohnte Einkommen nicht mehr aufrecht erhalten, es sei denn, eine private Berufsunfähigkeitsversicherung tritt mit der Zahlung einer Rente ein.

Berufsunfähigkeit kann jeden treffen

Wichtiger Hinweis

Viele Arbeitnehmer halten den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung für verzichtbar, weil sie davon ausgehen, dass sie in ihrem Beruf nicht betroffen sind und ihn immer ausüben können.

Sie setzen voraus, dass Berufsunfähigkeit nur Berufe trifft, in denen körperlich gearbeitet wird. Aber selbst der gefahrloseste Bürojob lässt sich nicht mehr ausüben, wenn psychische Probleme entstehen.

Der alltägliche Stress, Mobbing und besondere nervliche Belastungen führen auch dazu, dass Lehrer oder Pädagogen ihren Beruf nicht mehr ausüben können, obwohl sie körperlich vollkommen fit sind.

Auch wenn das Risiko in Berufen mit einer ständigen körperlichen Belastung deutlich höher ist, als in typischen Büro-Berufen, lässt sich heute kein Berufsbild mehr von der Gefahr einer Berufsunfähigkeit ausschließen.

Der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung ist daher in jedem Beruf empfehlenswert.

Die häufigsten Ursachen für eine Berufsunfähigkeit

In jedem Jahr werden mehrere statistische Erhebungen darüber durchgeführt, welche Erkrankungen am ehesten eine Berufsunfähigkeit zur Folge haben. Seit Jahren stehen Rückenerkrankungen in allen Berufen an erster Stelle dieser Statistiken, gefolgt von psychischen Erkrankungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Insgesamt handelt es sich also um Krankheitsbilder, die unabhängig von einer speziellen körperlichen Belastung jede Berufsgruppe treffen können. Die Berufsunfähigkeitsversicherung tritt unabhängig von der Art der Erkrankung mit der vereinbarten Monatsrente ein. Auch dann, wenn die Berufsunfähigkeit durch einen Unfall hervorgerufen wurde, zahlt sie die vereinbarte Monatsrente.

Die Berufsunfähigkeit muss nicht zu einer endgültigen Verrentung führen, sondern in vielen Fällen können Menschen nach einiger Zeit wieder in ihren Beruf zurückkehren, sind also nur vorübergehend berufsunfähig. Auch in diesen Fällen besteht ein Anspruch auf Rente aus der Berufsunfähigkeitsversicherung.

Berufsunfähigkeitsversicherung schützt vor Einkommens-Einbußen

Die Berufsunfähigkeitsversicherung kann niemanden vor einer eintretenden Berufsunfähigkeit bewahren, aber sie schützt vor schmerzlichen Einkommenseinbußen, die dazu führen können, dass der gewohnte Lebensstandard nicht mehr aufrecht erhalten werden kann.

Sie zahlt zuverlässig eine monatliche Rente, mit der die Einkommensverluste ausgeglichen werden können. Da es sich bei der Berufsunfähigkeitsversicherung um eine private Absicherung handelt, werden die Bedingungen im Rahmen gesetzlicher Vorschriften zwischen Versicherer und Versicherungsnehmer frei ausgehandelt und vertraglich festgelegt.

Die Versicherer bieten eine Auswahl an unterschiedlichen Varianten an, die auch einzeln miteinander kombiniert werden können. Wer eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen möchte, sollte sich daher bereits im Vorfeld genau überlegen, welcher Schutz für ihn ideal ist, und Angebote mehrerer Versicherer einholen.

Unter Umständen ist auch eine Kombination mit einer Risikolebensversicherung oder einer privaten Rentenversicherung ratsam.

Wie hoch sollte die Berufsunfähigkeitsrente sein?

Die Beiträge, die für eine Berufsunfähigkeitsversicherung gezahlt werden müssen, sind durch verschiedene Einflüsse bestimmt, vom Eintrittsalter, der Berufsgruppe und möglichen Vorerkrankungen. Insbesondere aber hängt die Höhe der zu zahlenden Beiträge von der vereinbarten Rentenhöhe ab.

Vor dem Abschluss der Berufsunfähigkeitsversicherung sollte man daher genau abwägen, wie hoch die spätere Rente ausfallen soll. Eine wichtige Grundlage dieser Überlegung ist die Höhe der Rente, die im Fall einer Berufsunfähigkeit von der gesetzlichen Rentenversicherung zu erwarten ist.

In der Regel handelt es sich dabei um eine Erwerbsminderungsrente, die höchstens einen Bruchteil des Arbeitseinkommens ausmacht, da der Rentenversicherer fast immer eine bedingte Arbeitsfähigkeit unterstellen wird. Die dadurch eintretende Versorgungslücke kann durchaus 70 Prozent und mehr ausmachen.

Daher sollte eine Berufsunfähigkeitsrente im Idealfall genau in dieser Höhe vereinbart werden. Mindestens sollte jedoch der Betrag durch die Berufsunfähigkeitsrente abgesichert sein, der für die monatlichen Fixkosten wie Miete oder Immobilienfinanzierung, Mietnebenkosten und Versicherungszahlungen erforderlich ist.

Berufsunfähigkeitsversicherung & Steuern – Berufsunfähigkeitsrente ist steuerpflichtig

Bei der Ermittlung der optimalen Höhe einer Berufsunfähigkeitsrente muss berücksichtigt werden, dass diese Rente versteuert werden muss. Die vereinbarte Rente steht also nicht in voller Höhe zur Verfügung. Wird eine Berufsunfähigkeitsrente im Rahmen einer Basisrente bewilligt, fällt zudem ein erhöhter Steuersatz an.

 

Wer schreibt hier?

Autor Steffen

Autor: Steffen Baumann
Steffen beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Bereich der Personenabsicherung und kennt sich insbesondere bestens mit Einkommensabsicherungen aus. Aufgrund seiner langjährigen Tätigkeit bei einem Versicherungsunternehmen kennt er sowohl die Sicht einer Versicherung sowie diejenige von Kunden. Seine Schwerpunktthemen sind: Absicherung von Arbeitskraft, Einkommen, Hinterbliebenen, u.a. Erwerbsunfähigkeit, Berufsunfähigkeit, Grundfähigkeiten, Schwere Krankheiten, Risikolebensversicherung.

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