ETF Tipps 2024 | Exchange Traded Funds
ETFs, oder Exchange Traded Funds, sind eine beliebte Anlageform für Privatanleger, da sie breit gestreute und kosteneffiziente Portfolios ermöglichen. Im Gegensatz zu aktiv gemanagten Fonds verfolgen ETFs einen passiven Investmentansatz, indem sie einen zugrundeliegenden Index abbilden und somit dessen Rendite nahezu eins zu eins widerspiegeln.
Die Effizienzmarkthypothese bildet die wissenschaftliche Basis für den Erfolg von ETFs, da sie besagt, dass der Kapitalmarkt bereits alle verfügbaren Informationen in den Kursen abbildet. ETFs bieten somit eine wissenschaftlich fundierte und erfolgreiche Anlagestrategie für langfristiges, passives Investieren.
Die Bedeutung von ETFs und passivem Investieren
ETFs (Exchange Traded Funds) bieten Anlegern mit begrenztem Kapital die Möglichkeit, ihr Portfolio breit zu diversifizieren und das Risiko zu minimieren. Im Gegensatz zu aktiv gemanagten Fonds, die von Fondsmanagern verwaltet werden, spiegeln ETFs einfach den Markt wider, indem sie Börsenindizes abbilden.
ETFs haben in der Regel niedrigere Transaktionskosten als aktiv gemanagte Fonds und basieren auf der Effizienzmarkthypothese, die besagt, dass Märkte bereits alle verfügbaren Informationen enthalten und daher nicht vorhersehbar sind.
ETFs sind ähnlich konstruiert wie herkömmliche Publikumsfonds, die von großen Vermögensverwaltern wie DWS und Deka seit vielen Jahrzehnten angeboten werden. Investmentfonds sind eine alte Erfindung, die bereits 1924 in den USA entstanden sind.
Indexfonds wurden in den 1970er Jahren eingeführt, als erkannt wurde, dass viele aktiv gemanagte Fonds schlechtere Ergebnisse erzielten als der Markt selbst. ETFs wurden in den 1990er Jahren als eine kosteneffizientere Alternative zu aktiv gemanagten Fonds entwickelt.
Die wichtigsten Vorteile von ETFs
Investmentfonds bieten viele Vorteile für Anleger, insbesondere die Möglichkeit, auch mit kleinen Beträgen breit diversifiziert zu investieren. Anstatt direkt in einzelne Wertpapiere zu investieren, können Anleger ihr Geld in verschiedene Anlageklassen, Wirtschaftsregionen, Währungen und Branchen investieren, um ihr Risiko zu minimieren.
Ein weiterer Vorteil von Investmentfonds ist, dass sie das am stärksten staatlich kontrollierte Anlageprodukt überhaupt sind. Die Fonds sind eng reguliert und müssen bestimmte Anforderungen erfüllen, um Anlegern ein hohes Maß an Schutz zu bieten.
Darüber hinaus gilt das Geld, das in einem Fonds angelegt ist, als sogenanntes Sondervermögen, was bedeutet, dass es von den Vermögenswerten der Fondsgesellschaft getrennt ist und geschützt ist, falls die Gesellschaft insolvent wird.
Im Gegensatz dazu ist das Guthaben auf einem Bankkonto nicht so geschützt und kann im Falle einer Bankenpleite gefährdet sein.
Warum passives Investieren den Interessen der Finanzindustrie widerspricht
ETFs unterscheiden sich wesentlich von klassischen Publikumsfonds, obwohl sie rechtlich identische Konstrukte sind. Der wichtigste Unterschied ist, dass ETFs passiv investieren und Indizes abbilden, während klassische Fonds aktiv gemanagt werden.
Bei aktiv gemanagten Fonds gibt es ein professionelles Management, das aktiv versucht, die besten Aktien auszuwählen und schlechte Wertpapiere zu vermeiden. Wenn es zu einem Kurssturz kommt, versucht der Fondsmanager, das Portfolio durch Umschichtung in risikoärmere Anlagen zu schützen.
Im Gegensatz dazu replizieren ETFs einfach nur Börsenindizes und sind daher passive Anlageprodukte. Zum Beispiel besteht ein DAX-ETF-Portfolio aus Aktien der 40 größten börsennotierten deutschen Unternehmen, und zwar genau in der Gewichtung, die sie auch im DAX haben.
Ebenso gibt es ETFs, die den S&P 500 Index, den MSCI World Index oder andere Indizes für verschiedene Länder, Wirtschaftsregionen oder Branchen replizieren. Indizes gibt es für verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Edelmetalle, Rohstoffe oder Kryptowährungen.
Die Rolle von Renditen als Risikoprämien
ETFs haben auch den Vorteil, dass ihre Transaktionskosten im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds deutlich niedriger sind. ETFs sind börsengehandelte Wertpapiere und können wie Aktien direkt an der Börse gekauft und verkauft werden. Die Transaktion wird in der Regel innerhalb eines Tages abgewickelt.
Im Gegensatz dazu ist der Kauf oder Verkauf von Anteilen an einem klassischen Investmentfonds viel umständlicher und kann mehrere Werktage dauern. Darüber hinaus sind die Kosten für den Kauf von Publikumsfonds-Anteilen in der Regel höher als für ETFs.
Da ETFs passiv investieren und nicht aktiv gemanagt werden, sind die Kosten für ETFs im Vergleich zu den meisten anderen Investmentprodukten äußerst niedrig. Während ein durchschnittlicher aktiv gemanagter Fonds jährliche Kosten von etwa 1,5 Prozent und mehr verursacht, sind ETFs auf Standard-Indizes für 0,2 Prozent pro Jahr oder sogar weniger erhältlich.
Obwohl der Unterschied auf den ersten Blick nicht sehr groß erscheint, können sich diese Kosten auf längere Sicht erheblich summieren und die Rendite mindern.
Die beste Anlagestrategie: Buy and Hold
Der Erfolg von ETFs basiert auf ihrer kosteneffizienten Struktur und der Effizienzmarkthypothese. Im Gegensatz zu aktiv gemanagten Fonds setzen ETFs unbestrittene Ergebnisse der Finanzmarktforschung in die Praxis um. Eine Vielzahl von Studien zeigt, dass zwischen 50 und 100 Prozent der aktiv gemanagten Fonds schlechtere Ergebnisse erzielen als vergleichbare ETFs, je nach gewähltem Zeitfenster. Langfristig schneiden aktiv gemanagte Fonds im Vergleich zu ETFs noch schlechter ab.
Ein Grund dafür ist, dass aktiv gemanagte Fonds mehr Rendite erwirtschaften müssen, um die höheren Kosten zu kompensieren. Ein weiterer Grund ist die Effizienzmarkthypothese, die besagt, dass alle öffentlich verfügbaren Informationen über eine Aktie bereits im aktuellen Preis enthalten sind.
Die Marktpreise werden durch eine fortlaufende Bewertung aller verfügbaren Informationen durch die Gesamtheit der Marktteilnehmer bestimmt. Dementsprechend hat es keinen Sinn, nach vermeintlichen Gewinneraktien zu suchen oder den richtigen Einstiegs- oder Ausstiegszeitpunkt zu finden.
Zusammenfassend bedeutet dies, dass ein breit gestreutes ETF-Investment auf Buy-and-Hold-Basis langfristig besser rentieren kann als vergleichbare aktiv gemanagte Portfolios, aufgrund der geringeren Kosten und der Effizienzmarkthypothese.
Anlageklassen im Vergleich: Aktien, Anleihen, Immobilien und Gold
Passives Investieren setzt sich nicht so schnell durch, weil es den Interessen der Finanzindustrie zuwiderläuft. Bankberater, Vermögensverwalterinnen und Fondsvermittler raten oft von passiven Instrumenten ab und empfehlen stattdessen aktiv gemanagte Fonds.
Der Grund ist, dass sie an aktiv gemanagten Fonds deutlich mehr verdienen. Neben der Marketing-Maschinerie der Finanzindustrie tragen auch die Finanzmedien eine Mitschuld daran, dass wissenschaftlich fundierte Investmentstrategien nicht genug Beachtung finden. Es ist viel einfacher, mit reißerischen Investmentstorys Nutzer bei der Stange zu halten als mit trockenen wissenschaftlichen Fakten.
Eine weitere Hürde für passives Investieren ist, dass es unangenehm ist, sich einzugestehen, dass man nicht schlauer ist als andere und dass es keinen Nutzen hat, Bilanzen zu studieren oder Trendlinien zu malen. Außerdem wird passives Investieren oft als langweilig oder risikoscheu betrachtet.
Allerdings haben wissenschaftlich fundierte Investmentstrategien wie passives Investieren langfristig oft eine höhere Rendite und sind weniger risikoreich als aktiv gemanagte Fonds.
Insgesamt ist es wichtig, bei der Anlageentscheidung wissenschaftlich fundierte Fakten und Daten zu berücksichtigen und sich nicht von reißerischen Investmentstorys oder Marketing-Taktiken der Finanzindustrie beeinflussen zu lassen.
Warum Angst vor Risiko gute Renditen verhindern kann
Eine breite Diversifikation sollte nicht nur auf verschiedene Anlageklassen ausgeweitet werden, sondern auch auf verschiedene Länder und Währungen. Eine zu starke Konzentration auf eine Region oder Währung kann zu hohen Verlusten führen, wenn es dort zu politischen oder wirtschaftlichen Problemen kommt. Ein Beispiel hierfür ist die Euro-Krise ab 2010.
Eine breite Diversifikation reduziert das Risiko und sorgt für eine stabile Rendite. Allerdings sollten Anleger darauf achten, dass sie nicht in ähnliche Anlageklassen investieren, die von denselben Faktoren abhängig sind. Ein Beispiel hierfür sind Aktien von Unternehmen, die alle in derselben Branche tätig sind. Wenn es in dieser Branche zu Problemen kommt, kann das gesamte Portfolio stark an Wert verlieren.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine wissenschaftlich fundierte Anlagestrategie auf einer breiten Diversifikation, einem passiven Investieren in ETFs und einem langfristigen Anlagehorizont basieren sollte. Die Idee, durch aktives Management den Markt schlagen zu können, hat sich als Trugschluss erwiesen.
Zudem sollten Anleger die geringen Kosten von ETFs im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds nutzen und sich nicht von reißerischen Investmentstorys und Rankings beeinflussen lassen. Die Entscheidung für eine bestimmte Anlageklasse sollte aufgrund der individuellen Risikotoleranz und des Anlageziels getroffen werden.
Eine breite Diversifikation über verschiedene Anlageklassen, Regionen und Währungen reduziert das Risiko und sorgt für eine stabile Rendite. Mit einer Buy-and-Hold-Strategie können Anleger langfristig erfolgreich investieren.
Die Angst vor einem Börsencrash und warum sie unbegründet ist
Eine langfristige Betrachtung der Renditen verschiedener Anlageklassen zeigt, dass Aktien langfristig die höchsten Renditen erzielen. Über den Zeitraum von 1900 bis 2021 rentierten internationale Aktien im Durchschnitt mit 5,3 Prozent im Jahr. Wohnimmobilien und Staatsanleihen lagen mit 2,4 bzw. 2 Prozent deutlich dahinter und Gold landete mit 0,7 Prozent auf dem letzten Platz.
Trotzdem sind viele Menschen in Deutschland immer noch skeptisch gegenüber Aktieninvestments und bevorzugen stattdessen renditeschwache, aber vermeintlich sichere Anlageprodukte wie Bankkonten oder Versicherungen. Eine wichtige Ursache dafür ist die Angst vor einem Börsencrash.
Allerdings sind auch andere Anlageklassen wie Immobilien von Wertverlusten betroffen, wie etwa der Einbruch der Immobilienpreise in München von 1991 bis 2007 zeigt.
Kurseinbrüche an den Börsen gibt es immer wieder, aber langfristig erzielen Sie trotz punktueller Einbrüche gute Renditen. Der schlimmste Crash im Zeitraum von 1900 bis 2019 war der Absturz des US-Aktienmarktes im Jahr 1929 und die darauf folgende Große Depression. Der Markt verlor 79 Prozent und es dauerte 2,8 Jahre, bis der Tiefpunkt erreicht war. Schon 24 Monate danach hatten amerikanische Aktien aber wieder 149 Prozent zugelegt.
Bei der Finanzkrise 2008 verlor der globale Aktienmarkt 55 Prozent. Es dauerte 1,2 Jahre, bis der Tiefpunkt erreicht war, und 24 Monate später hatte sich der Markt um 134 Prozent erholt. Noch schneller ging es bei der Corona-Krise im Frühjahr 2020. Der Weltindex fiel innerhalb weniger Wochen um knapp 40 Prozent, um zwei Jahre später bei einem Plus von 91 Prozent zu stehen.
Es ist also kein Grund, der Börse fernzubleiben. Eine einfache, aber sinnvolle Investmentstrategie wie “Buy and Hold” kann Ihnen langfristig gute Renditen bringen und helfen, sich den Lebensabend zu verschönern.
FAQ: Fragen und Antworten zu ETFs
1. Was sind ETFs und warum sind sie bei Privatanlegern beliebt?
Antwort: ETFs (Exchange Traded Funds) sind Investmentfonds, die einen zugrundeliegenden Index abbilden und somit dessen Rendite nahezu eins zu eins widerspiegeln. Sie ermöglichen breit gestreute und kosteneffiziente Portfolios, wodurch sie besonders bei Privatanlegern beliebt sind.
2. Was ist der Unterschied zwischen ETFs und aktiv gemanagten Fonds?
Antwort: Während ETFs einen passiven Investmentansatz verfolgen und Börsenindizes abbilden, werden aktiv gemanagte Fonds von Fondsmanagern verwaltet, die aktiv versuchen, die besten Aktien auszuwählen und schlechte Wertpapiere zu vermeiden.
3. Welche Vorteile bieten ETFs gegenüber anderen Investmentformen?
Antwort: ETFs haben in der Regel niedrigere Transaktionskosten als aktiv gemanagte Fonds und können wie Aktien direkt an der Börse gekauft und verkauft werden. Zudem sind sie basierend auf der Effizienzmarkthypothese konstruiert, die besagt, dass der Markt bereits alle verfügbaren Informationen enthält und daher nicht vorhersehbar ist.
4. Warum wird passives Investieren oft kritisiert oder nicht empfohlen?
Antwort: Passives Investieren widerspricht oft den Interessen der Finanzindustrie, da sie an aktiv gemanagten Fonds mehr verdienen. Bankberater und andere Finanzexperten neigen dazu, aktiv gemanagte Fonds gegenüber passiven Instrumenten wie ETFs zu bevorzugen.
5. Warum sollten Anleger eine sog. Buy and Hold-Strategie mit ETFs in Betracht ziehen?
Antwort: Langfristig haben wissenschaftliche Studien gezeigt, dass zwischen 50 und 100 Prozent der aktiv gemanagten Fonds schlechtere Ergebnisse erzielen als vergleichbare ETFs. Die Kombination aus geringeren Kosten und der Effizienzmarkthypothese macht die “Buy and Hold”-Strategie mit ETFs zu einer rentableren Option für langfristige Investitionen.
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