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Berufsunfähigkeitsversicherung für Selbstständige 2024
Berufsunfähigkeitsversicherung für Selbstständige - Aktuelle Angebote
Wer seinen Beruf als selbstständige Tätigkeit ausübt, ist nicht vor Berufsunfähigkeit geschützt. Selbstständige können zwar nicht in die Situation geraten, dass sie nicht mehr bei ihrem Arbeitgeber beschäftigt werden können, aber auch für sie besteht die Gefahr, dass sie aufgrund eines Unfalls oder einer Erkrankung ihr Geschäft nicht mehr selbst führen und nicht mehr darin mitarbeiten können. Durch die Beschäftigung eines Mitarbeiters, der die Aufgaben des Geschäftsinhabers erfüllt, fallen zusätzliche Kosten an, die je nach Größe des Betriebs zu einer schweren finanziellen Belastung werden können. Wer als Selbstständiger oder Freiberufler allein in seinem Geschäft tätig ist, steht durch Berufsunfähigkeit plötzlich ohne Einkommen da.
Berufsunfähigkeitsversicherung - Formen
BerufsunfähigkeitsversicherungWer selbstständig ist, benötigt daher eine private Rentenversicherung, in die eine Berufsunfähigkeitsversicherung eingeschlossen ist, oder eine separate Berufsunfähigkeitsversicherung. Die Wahl separater Versicherungen bietet eine höhere Flexibilität, denn sie bleibt auch dann erhalten, wenn selbstständig Tätige doch noch einmal in ein Angestelltenverhältnis wechseln oder aus wirtschaftlichen Gründen die Beiträge für eine private Alterssicherung nicht mehr entrichten können, so dass diese beitragsfrei gestellt werden muss. Im Fall einer separaten Berufsunfähigkeitsversicherung bleiben diese dann erhalten. Selbstständige, die freiwillig in der gesetzlichen Rentenversicherung versichert sind, müssen ohnehin eine separate Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen, denn eine Absicherung der Berufsunfähigkeit ist in der gesetzlichen Rentenversicherung nicht eingeschlossen.
Allein aufgrund statistischer Angaben sollten auch Selbstständige die Notwendigkeit einer Berufsunfähigkeitsversicherung nicht unterschätzen. Jeder vierte Beschäftigte, unabhängig davon, ob es sich um eine selbstständige Tätigkeit oder um eine Beschäftigung in einem vertraglichen Arbeitsverhältnis handelt, wird im Lauf seines Berufslebens von Berufsunfähigkeit betroffen.
Gerade Selbstständige und Freiberufler, die eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen wollen, müssen ein großes Augenmerk auf die Konditionen der verschiedenen Anbieter richten. Die Versicherungsbedingungen sind bei allen Versicherern sehr komplex und könnten sich im Versicherungsfall nachteilig auswirken, wenn nicht schon beim Abschluss darauf geachtet wird, dass alle denkbaren Situationen ausreichend berücksichtigt werden.
Berufsunfähigkeitsversicherung - Wichtige Versicherungsbedingungen
Um bereits beim Abschluss der Berufsunfähigkeitsversicherung sicher zu stellen, dass im Versicherungsfall auch uneingeschränkt eine Rentenzahlung zu erwarten ist, sollten die Versicherungsbedingungen unbedingt folgende Regelungen enthalten:
- Verzicht auf die abstrakte Verweisung in einen anderen Beruf
Die Zahlung der Berufsunfähigkeitsrente darf nicht davon abhängig gemacht werden, ob nicht noch in einer anderen beruflichen Tätigkeit eine Beschäftigung möglich ist.
- Sechs-Monats-Prognose reicht aus
Es ist ausreichend, wenn eine Berufsunfähigkeit von voraussichtlich sechs Monaten prognostiziert wird. Nachteilig würden sich Versicherungsbedingungen auswirken, die eine dauerhafte Prognose zur Grundlage der Rentenzahlung haben.
- Anerkennung der Berufsunfähigkeit von Beginn an
Die Zahlung der Berufsunfähigkeitsrente darf nicht erst einsetzen, wenn die Unfähigkeit zur weiteren Ausübung des Berufs festgestellt wird, sondern beginnt bereits ab erstmaliger Feststellung der Erkrankung, die letztendlich zur Berufsunfähigkeit führt.
- Keine Arztanordnungsklausel
Es sollte darauf geachtet werden, dass der Versicherer nicht vorgibt, von welchem Arzt und in welcher Form die Behandlung vorgenommen wird.
- Weltweiter Versicherungsschutz
Berufsunfähigkeit, die während eines Auslandsaufenthalts eintritt, darf nicht vom Versicherungsschutz ausgenommen sein.
All diese Klauseln können, wenn sie in den Versicherungsbedingungen nicht enthalten sind, den Versicherungsschutz empfindlich einschränken. Leistungsfähige Versicherer verzichten von vornherein auf derartige Einschränkungen, aber es gibt auch Angebote, die manche dieser Klauseln enthalten und daher nur einen eingeschränkten Versicherungsschutz bieten. Daher gilt auch für Selbstständige: Vor Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung unbedingt Tarife und Versicherer vergleichen und sich wenn möglich zusätzlich durch einen Versicherungsmakler beraten lassen.
Berufsunfähigkeitsversicherung - Beiträge
Die Höhe der Beiträge, die für eine Berufsunfähigkeitsversicherung zu entrichten sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählen die Art des ausgeübten Berufs, das Eintrittsalter beim Abschluss des Versicherungsvertrags, eine mögliche Karenzzeit, der Gesundheitszustand des Versicherten, das Lebensalter, bis zu dem eine Berufsunfähigkeitsrente gezahlt wird und vor allem die Höhe der vereinbarten Berufsunfähigkeitsrente. Während eine Einflussnahme auf den Gesundheitszustand, den ausgeübten Beruf und das Eintrittsalter beim Abschluss der Versicherung nicht mehr möglich ist, sind Rentenhöhe, Rentendauer und mögliche Karenzzeiten beeinflussbar. Die Berufsunfähigkeitsrente sollte hoch genug sein, um Versorgungslücken, die durch Berufsunfähigkeit entstehen, problemlos ausfüllen zu können. Dabei muss berücksichtigt werden, dass Berufsunfähigkeitsrenten der nachgelagerten Versteuerung unterliegen, also in der Steuererklärung als Einkünfte angegeben werden müssen. Die Rentendauer sollte sich bis zum Eintritt der Regelaltersrente erstrecken, um auch im Alter keine Versorgungslücken aufkommen zu lassen.